Rasse

Geschichte des Continental Bulldog

Die Europa-Konvention über Zucht und Haltung von Heimtieren sowie das Schweizerische Tierschutzgesetz (Art. 10) waren ausschlaggebend, einen Zuchtversuch zu starten. Ziel dieses Versuches war es, einen mittelgroßen Bulldog zu schaffen, der alle vom Tierschutz geforderten Voraussetzungen an einen gesunden Hund erfüllt und trotzdem das so geschätzte und beliebte Wesen des English Bulldogs beibehält.


Die Kreuzungen zwischen English Bulldog und Old English Bulldog, unter dem Patronat der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft, waren sehr viel versprechend, zeigten aber bald, dass das Unterfangen auf die Schaffung einer neuen Rasse hinaus lief, einer Rasse, die dem ursprünglichen Typ des Bulldogs nahe kommt. Zwecks klarer Abgrenzung zum English Bulldog wurde für die neue Rasse der Name „Continental Bulldog“ gewählt. Die Entscheide und Maßnahmen zur Bildung der neuen Rasse wurden in Absprache mit der FCI (Vertreter der Standard- und der Wissenschaftlichen Kommissionen) getroffen.
Die Tatsache, dass es noch keinen belastbaren, mittelgroßen Familienhund vom Molosser-Typ gibt, dies aber sehr erwünscht wäre, bezeugen die vielen, begeisterten Liebhaber der noch jungen Rasse. Der Continental Bulldog ist bereit, diese Lücke zu füllen.

 

Beschreibung

Verhalten und Charakter (Wesen)

Aufmerksam, selbstsicher, freundlich, weder aggressiv noch scheu.

Allgemeines Erscheinungsbild

Ein kurzhaariger, athletisch gebauter, mittelgroßer, fast quadratischer, bulldogartiger Hund.
Trotz seines kräftigen Körperbaus ist der Continental Bulldog beweglich und ausdauernd, auch bei raschem Trab oder Galopp soll er geräuschlos atmen. Sein Gewicht bewegt sich ungefähr zwischen 20 – 30 kg je nach Größe.
Rüden und Hündinnen sollen deutliches Geschlechtsgepräge haben.

Continental Bulldog

Ursprungsland
Schweiz

 

Standardnummer
993

 

Widerristhöhe
Rüden: 42-46 cm
Hündinnen: 40-44 cm.
Toleranz bei beiden Geschlechtern nach oben 4 cm, nach unten 2 cm.

 

Gewicht
20 - 30 kg je nach Größe

 

Verwendung
Begleithund, Familienhund

 

FCI-Gruppe 2
Pinscher und Schnauzer - Molosser - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
National durch den VDH anerkannte Rasse FCI-Gruppe 2 (Rasse nicht FCI-anerkannt) Standard-Nr. 993
KOPF

 

Der Kopfumfang vor den Ohren gemessen sollte die Widerristhöhe nicht um mehr als 15 % übertreffen. Von vorne gesehen erscheint der Kopf annähernd quadratisch mit einer leichten Ausbuchtung der Jochbogen.

 

Oberkopf: Die Stirnpartie ist flach bis leicht gewölbt. Stirnfalten wenig ausgeprägt. Vom Stopp ausgehend verläuft eine breite, eher flache Stirnfurche bis zur Schädelmitte.

 

Stopp: Deutlich ausgeprägt, aber ohne tiefe Einbuchtung

 

 

GESICHTSSCHÄDEL

 

Nase: Nasenschwamm breit, Nasenlöcher groß und gut geöffnet. Nase stets vollständig schwarz.

 

Fang: Breit, von vorne gesehen annähernd quadratisch. Der Nasenrücken ist gerade, weder aufgebogen noch abfallend. Verhältnis zur gesamten Kopflänge 1:3 (Toleranz 1:4). Nicht zu dicke Hautfalten beidseits des Nasenrückens. Unterkiefer inkl. Kinn breit und kantig. Bei geschlossenem Fang weder Zunge noch Zähne sichtbar. Deutliches Kinn, vorne nicht verdeckt durch die Oberlefzen.

 

Lefzen: Lefzen sollen dick sein, Pigmentierung am Rand gut geschlossen und möglichst vollständig. Die Lefzen des Oberkiefers sollen den Unterkiefer seitlich vollständig überlappen. Lefzen des Unterkiefers möglichst anliegend.

 

Kiefer / Zähne: Vorbiss ideal 1 - 5 mm, Toleranz bis 10 mm, Zahnleisten im Ober- und im Unterkiefer gerade und parallel. Zähne kräftig. 6 regelmäßig gestellte, gut entwickelte Schneidezähne zwischen den breit auseinander platzierten Eckzähnen. Fehlen der P1 erlaubt, M3 werden nicht beachtet. Ein vollzahniges Gebiss ist ideal.

 

Backen: Bei leichter Wölbung, straff und gut gerundet

 

Augen: Rund, nach vorne gerichtet, weit auseinander liegend. Weder eingesunken noch hervorstehend. Gut anliegende, möglichst voll pigmentierte Augenlider. Beim geradeaus schauenden Hund soll kein Weiß (Sclera) sichtbar sein. Iris dunkelbraun.

 

Ohren: Hoch angesetzt, klein und dünn; der Ohrenansatz bildet mit der oberen Schädellinie eine Gerade. Entweder Rosen- oder Klappohr.

 

Rosenohr: d.h. auf der Rückseite nach innen gefaltet und zurückgelegt, der vordere Ohrenrand fällt nach außen und hinten, das Innere der Ohrmuschel ist teilweise sichtbar.

Klappohr: bei Aufmerksamkeit nach vorne gekippt, so dass die Ohrenspitze ungefähr auf der Höhe des äußeren Augenwinkels liegt. In der Ruhe seitlich am Kopf anliegend. Alle anderen Ohrenformen sind als Fehler zu betrachten.

 

 

HALS

 

Kurz und kräftig, aber nicht so kurz, dass der Kopf anscheinend direkt auf den Schultern sitzt. Gut gewölbte Nackenlinie. Wenige Hautfalten im Bereich der Kehle sind erlaubt.

 

 

KÖRPER

 

Widerrist: Der Widerrist liegt nur unbedeutend höher als die Lendenpartie. Verhältnis gesamte Rumpflänge zur Widerristhöhe 1, 2 : 1

 

Obere Linie: Rücken kurz und kräftig, möglichst gerade. Die Rückenlänge, vom Halsansatz bis zur Rutenwurzel, entspricht der Widerristhöhe.

 

Lendenpartie: Von oben gesehen nur unwesentlich schmaler als die Brustpartie. Kruppe leicht abfallend.

 

Brust: Brusttiefe bis zu den Ellbogen reichend, entspricht bei idealen Verhältnissen 1/2 der Widerristhöhe. Brustkorb geräumig, Rippen gewölbt, Brustkorb nach hinten leicht ansteigend.

 

Untere Linie: Bauch mäßig aufgezogen.

 

 

RUTE

 

Möglichst tief angesetzt, kräftig, am Ansatz dick und sich allmählich verjüngend. Rundum dicht behaart, aber ohne Fransen. Idealerweise knapp bis zu den Sprunggelenken reichend. Gerade oder leicht gebogen. In der Ruhe hängend, in der Bewegung angehoben, aber nicht über den Rücken gerollt getragen.

 

 

GLIEDMASSEN

 

VORHAND

Läufe: auch von vorne gesehen gerade, stämmig und stark.

Schultern: Breit, schräg und gut bemuskelt. Das Schulterblatt soll fest am Brustkorb anliegen.

Oberarm: Gut am Körper anliegend und gute Winkelung zum Schulterblatt.

Elenbogen: Fest am Körper anliegend.

Mittelfuß: Kurz und kräftig, von der Seite gesehen nur wenig schräg.

Pfoten: gewölbt, gut geschlossen weder nach innen noch nach außen gedreht.


HINTERHAND

Hinterläufe: starkknochig und gut bemuskelt.

Knie: Gut gewinkelt, nicht nach außen gedreht, von hinten gesehen parallel.

Sprunggelenk: Gut gewinkelt, weder nach innen noch nach außen gedreht.

Pfoten: Kräftig, gut gewölbt, gerade gestellt.

Krallen: Kurz und dunkel erwünscht.

 

 

GANGWERK

 

Regelmäßige, flüssige Bewegungen, guter Vortritt, raumgreifender Schub.

 

 

HAUT

 

Elastisch ohne Faltenbildung am Körper und Läufen.

 

 

HAARKLEID

 

Beschaffenheit: Deckhaar kurz, dicht, glatt, glänzend, nicht borstig. Unterwolle kurz, dicht und fein. Fehlende Unterwolle gestattet.

Farbe: Alle Farben, die von schwarzer Nase begleitet sind. Einfarbig, Gestromt oder mit Weiß kombiniert, mit oder ohne schwarzer Maske. Ein bestimmtes Fleckenmuster wird nicht angestrebt. Die Farbe Blau ist nicht erwünscht.

 

 

GRÖSSE

 

Widerristhöhe: Rüden: 42-46 cm, Hündinnen: 40-44 cm. Toleranz bei beiden Geschlechtern nach oben 4 cm, nach unten 2 cm.

 

 

FEHLER

 

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

 

Leichte Fehler:

Zu wenig Bodenabstand

Kopfumfang übersteigt die Widerristhöhe um 15 - 20 %

Schwach entwickelte Zähne

Vorbiss 11 - 15 mm

Ungleich getragene Ohren

Kurze und / oder leicht deformierte Rute

Wenig dichte Behaarung

Über- oder Untergröße (in der Toleranz) beim sonst korrekten Hund

Passgang oder über den Boden schleifende Pfoten

 

Schwere Fehler:

Blaue oder Birkaugen

Deutlich deformierte Rute

Kopfumfang in cm übertrifft die Widerristhöhe um mehr als 20 %

über die Stirnhöcker lappende Hautfalten

zu große Nasenfalte

Stehohren

 

Ausschließende Fehler:

Atemgeräusche beim ruhigem Stehen

Entropium / Ektropium

Sichtbare Schneide- oder Fangzähne oder Zunge bei geschlossenem Fang

Vorbiss über 15 mm

deutlich schiefer Kiefer

Keine Rute

Größe außerhalb der Toleranz

Aggressivität

Scheuheit

Hunde, die deutliche physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

 

N.B.

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.